Der durchichtige vordere Teil der äußeren Augenhaut ist die Hornhaut, auch genannt Cornea. Verschiedenste Hornhauterkrankungen können eine Eintrübung der Hornhaut hervorrufen und damit eine Hornhauttransplantation erforderlich machen. In den letzten 10 Jahren hat sich im Bereich der Methoden der Hornhauttransplatationen viel getan. Abgesehen von der herkömmlichen Transplantation der gesamten Hornhaut, der PKP, werden neue, lammellierende Verfahren angewandt, bei denen nur eine Schicht der Hornhaut ersetzt wird. Die neuen lamellären Operationsmethoden DSAEK, DMEK und DALK haben zahlreiche Vorteile, vor allem eine erhöhte Sicherheit während der Operation, geringeres Abstoßungsrisiko des Transplantats, schnellere Rehabilitation und vor allem bessere Sehfunktion nach der Operation. Prof. Findl führt die modernen Methoden DSAEK, DMEK und DALK am Hanusch Krankenhaus durch.
Augenoperationen
Hornhaut
Hornhaut Transplantation
Erkrankungen
Erkrankungen der innersten Hornhautschicht: Fuchs’sche Endothel-Dystrophie, Cornea guttata, Bullöse Keratopathie
Ist die innerste Schicht der Hornhaut, die Endothelzellschicht, betroffen, kommt es zu einer Wasseransammlung und Eintrübung in der gesamten Hornhaut. Diese Erkrankung nennt man “Cornea guttata”, bei stärkerem Ausmaß “Fuchs’sche Endothel – Dystrophie”. Diese treten typischerweise im höheren Alter auf. Ist die Ursache des Zellverlustes eine vorangegangene Operation oder eine Verletzung, wird sie “Bullöse Keratopathie” genannt. Erkrankungen der innersten Hornhautschicht werden mit einer endothelialen Transplantations-Operation behandelt.
Was sind Ultra-thin DSAEK, DMEK und DWEK Operation?
DSAEK, “Descemet Stripping Automated Endothelial Keratoplasty”, wird bei Erkrankungen der innersten Hornhautschicht angewandt. Es sind dies die Fuchs’sche Endothel-Dystrophie, Cornea guttata und die Bullöse Keratopathie.
Bei der DSAEK, vor allem ultra-thin DSAEK, die Prof. Findl anwendet, wird ein sehr dünnes Transplantat mit weniger als 0.1mm Dicke verwendet.
Bei der DMEK Operation wird nur die ganz dünne Deszemet Membran gerollt ins Auge injiziert.
DWEK, „Descemet without endothelial keratoplasty”, (auch genannt DSO, „Descemet Stripping Only“), wird in Fällen von Cornea guttata und schlechter Sehleistung verwendet. Dabei müssen die Endothelzellen in der Peripherie der Hornhaut noch intakt sein. Bei dieser Operation wird die innerste Schicht der Hornhaut in der zentralen 4mm Zone entfernt, ohne dass danach ein Transplantat eingesetzt wird. Diese Operations-Methode funktioniert nur bei sehr wenigen, ausgewählten Patienten.
Was passiert während einer endothelialen Transplantation?
Die Operation wird in Lokalanästhesie und nur auf Wunsch in Narkose durchgeführt. Wenn noch keine graue Star Operation vorangegangen ist, wird die DSAEK mit einer Kataraktoperation (graue Star Operation) kombiniert. Zuerst wird durch einen kleinen Schnitt von ca. 4mm die innerste, kranke Schicht der Hornhaut mit einem speziellen Haken und einem Spatel entfernt. Danach wird das vorgeschnittene Spender-Transplantat in der passenden Größe ausgestanzt und mittels eines speziellen Injektorsystems in gerollter Weise ins Auge hineingezogen und mit einer Luftblase an die Hornhautinnenseite angedrückt. Die Luftblase löst sich von selbst innerhalb von 1- 2 Tagen auf, der Patient sollte am 1. Tag möglichst ständig am Rücken liegen bleiben. Aus diesem Grund bleiben die Patienten typischerweise 1-2 Nächte stationär aufgenommen.
Wie verläuft die Überprüfung des Sitzes des Transplantats?
Prof. Findl verwendet zur Überprüfung des optimalen Sitzes des Transplantats ein hochauflösendes Schnittbildverfahren (OCT), welches in das Operationsmikroskop integriert ist. Prof. Findl war weltweit der erste Operateur, der mit dem Prototypen dieses Spezialmikroskops gearbeitet hat. Dadurch kann sichergestellt werden, dass keine Flüssigkeit zwischen Transplantat und Hornhaut vorhanden ist und es vermindert sich dadurch deutlich das Risiko einer frühen Transplantatablösung.
Erkrankungen des Hornhautstromas: Hornhautnarben, Keratokonus
Ist im Hauptgewebe der Hornhaut, dem Stroma, eine Trübung vorhanden, welche zum Beispiel durch schwere Hornhautentzündungen oder Hornhautinfektionen (bakterielles Hornhautgeschwür, Herpesinfektion) verursacht wurde, kommen die Operationsmethoden “DALK” oder “PKP” zum Einsatz.
Wann wird die DALK Methode verwendet?
Ist im Hauptgewebe der Hornhaut, dem Stroma, eine Trübung vorhanden, welche zum Beispiel durch schwere Hornhautentzündungen oder Hornhautinfektionen (bakterielles Hornhautgeschwür, Herpesinfektion) verursacht wurde, kommen die Operationsmethoden “DALK” (Deep Anterior Lamellar Keratoplasty) und “PKP” (perforierende Keratoplastik) zum Einsatz.
Was geschieht während der DALK Operation bei Keratokonus?
Beim Keratokonus, einer Erkrankung, die typischerweise bei jüngeren Männern vorkommt, wird, wenn möglich, eine “DALK” Operation durchgeführt, bei der die innerste Hornhautschicht des Patienten verbleibt und damit das Abstoßungsrisiko deutlich reduziert wird.
Hierbei wird in Narkose die Hornhaut mitteltief eingeschnitten (trepaniert) und mit einer speziellen Kanüle Luft knapp über die Hornhautinnenfläche injiziert. Oftmals kommt es dabei zu einem Wegdrücken der innersten Hornhautschicht (Deszemetmembran) mit dem Auftreten einer großen Blase (“big bubble”). Dadurch kann selektiv das getrübte Hornhautgewebe entfernt werden, es verbleiben damit die patienteneigenen innersten gesunden Hornhautschichten Deszemetmembran und Endothelzellen. Dann wird das Spender Transplantat eingenäht. Der Vorteil dieser neueren Operationsmethode ist, dass das Abstoßungsrisiko gegenüber der herkömmlichen gesamten Hornhauttranplantation (PKP) deutlich vermindert ist.
Was ist eine PKP und wann ist diese nötig?
In Fällen eines fortgeschrittenen Keratokonus oder sehr tiefreichender Narben kann es sein, dass nur eine komplette Hornhauttransplantation (perforierende Keratoplastik, PKP) durchgeführt werden kann. Auch hier wird das Transplantat mit Nähten fixiert. Nähte werden typischerweise nach 1–2 Jahren ambulant im Sitzen an der Spaltlampe entfernt.
Untersuchungen
Die Hornhaut Topographie
Die Untersuchung mit dem Hornhaut-Topographen dient zur genauen Bestimmung der Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Mit dem Gerät kann eine irreguläre Hornhautverkrümmung, wie z.B. beim Keratokonus oder Verletzungen, eindeutig dargestellt werden. Häufig kommt diese Untersuchung auch bei der Planung einer Grauen Star Operation bei Patienten mit höhergradiger Hornhautverkrümmung zum Einsatz. Hierbei wird der Astigmatismus genau bestimmt, damit eine passende torische Kunstlinse ausgesucht werden kann.
Filme
Hornhaut Transplantation
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